Klima retten in Kassel – „LESS is more“ verbessert den persönlichen CO2-Fußabdruck

Pressemitteilung | Regionale App soll emissionsarmes Verhalten fördern, Optionen aufzeigen und Klimafreundlichkeit belohnen

Kassel, 18. März 2021. Das kürzlich gestartete Projekt „LESS is more“ hat zum Ziel das nachhaltige Denken und Handeln der Kasseler*innen zu unterstützen und dabei regionale Klimaschutzprojekte einzubinden. Der Ansatz soll auch auf andere Kommunen übertragbar sein. Das dreijährige Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und unter der Leitung des House of Energy durchgeführt. Als Projektpartner sind die Universität Kassel, das Fraunhofer IEE, das Kompetenznetzwerk deENet und das Berliner Startup twigbit beteiligt. Die Stadt Kassel und in der Region ansässige Unternehmen unterstützen das Vorhaben.

Persönlicher Klimaschutz digital im Blick

Herzstück des Projektes ist die Entwicklung einer App, in der Nutzer*innen ihre individuellen CO2-Emissionen erfassen können. Die App wird kontinuierlich die Auswirkungen des eigenen Handelns zurückmelden. So wird jedem direkt vor Augen geführt, wie viel sie oder er aktuell an CO2-Emissionen verursacht. Damit bekommen alle Nutzer*innen eine Grundlage für die Planung der individuellen CO2-Reduktion. Gemäß Umweltbundesamt (UBA) lag das durchschnittliche CO2-Budget je Bürger*in 2018 in Deutschland bei rund 10,4 Tonnen pro Jahr 1). Im Einklang mit den Klimazielen der Stadt Kassel wird dieses Budget von Jahr zu Jahr sinken müssen. Wer überzieht, bekommt von der App Vorschläge für Ausgleichsoptionen. Durch die Unterstützung regionaler Klimaschutzprojekte kann so beispielsweise ein Teil der eigenen CO2-Emissionen kompensiert werden.

Prof. Dr. Peter Birkner, Geschäftsführer des House of Energy ist sich sicher: „Mit Hilfe solcher Apps kann die Digitalisierung zur echten Chance für Umwelt- und Klimaschutz werden. Gemeinsam mit regionalen Unternehmen entwickeln wir kreative Ideen, wie man durch positive Erfahrungen seinen Alltag klimafreundlicher gestalten kann.“

Während das Fraunhofer IEE die CO2-Daten für die App berechnet und bilanziert, analysiert die Universität Kassel das Nutzerverhalten. Prof. Dr. Heike Wetzel vom Fachgebiet Mikroökonomik und empirische Energieökonomik an der Universität Kassel hebt hervor: „Ökologische, ökonomische und soziokulturelle Aspekte werden hier ganzheitlich verbunden. Der Unterschied zu anderen Klima-Apps ist, dass bei LESS is more die Energiewende lokal durch die Endverbraucher vorangetrieben wird und das persönliche Verhalten im Mittelpunkt der Betrachtung steht“.

Die App wird in den nächsten Monaten entwickelt und steht danach für jeden offen.

Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel freut sich über das Projekt: „Diese App ist ein innovatives und niederschwelliges Angebot für jede Bürgerin und jeden Bürger, das mithelfen kann, die Sensibilität für das Thema Klimaschutz zu erhöhen und das persönliche Verhalten zu überdenken und zu verändern. Je mehr Nutzer mitmachen, umso größer ist der Effekt. So können kleine und große Stellschrauben zum Aufhalten des Klimawandels ineinandergreifen.“

Spielerisch das „Klima retten“

Durch gemeinschaftliche Aktionen und Wettbewerbe sollen sich die Nutzer*innen auch untereinander anspornen, den CO2-Austoß ihres Stadtteils oder der ganzen Stadt zu verringern. Durch spielerische Elemente fördert die App das Lernen und Verstehen und motiviert, eigene Wege auszuprobieren, um CO2 einzusparen.

  1. Der genannte Wert ist der Quelle https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-der-europaeischen-union#pro-kopf-emissionen entnommen. Er ergibt sich aus der Umlage der Gesamtemissionen der Bundesrepublik im Jahr 2018 auf alle Bundesbürger.

 

Der House of Energy e. V. mit Sitz in Kassel versteht sich als „Denkfabrik“, die von Wirtschaft, Wis-senschaft, Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie der hessischen Landes-regierung getragen wird. Es arbeitet transdisziplinär und unterstützt die Energiewende in Hessen konzeptionell und wissenschaftlich. Als Kompetenzzentrum, Kommunikations-, Koordinations- und Wissenstransferplattform initiiert und begleitet das House of Energy zukunftsweisende Projekte mit technologischem Schwerpunkt. www.house-of-energy.org

Die Universität Kassel versteht sich als eine Hochschule, an der Offenheit, Initiative, fächerübergreifendes und unkonventionelles Denken gewünscht und gefördert werden. Im Wintersemester 2019/20 zählte sie mehr als 25.000 Studierende. Der zentrale Campus wird daher seit Jahren kontinuierlich erweitert und setzt durch seine Architektur und seine Ausstrahlung städtebauliche Akzente im Norden der Stadt. Rund 300 Professuren sind in elf Fachbereichen organisiert, darunter die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau sowie Elektrotechnik / Informatik. www.uni-kassel.de

Das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel forscht für die Transformation der Energiesysteme. Es entwickelt Lösungen für technische und wirtschaftliche Herausforderungen, um die Kosten für die Nutzung erneuerbarer Energien weiter zu senken, die Versorgung trotz volatiler Erzeugung zu sichern, die Netzstabilität auf hohem Niveau zu gewährleisten und die Energiewende zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu führen. Forschungsschwerpunkte sind: Energieinformatik, Energiemeteorologie und Geoinformationssysteme, Energiewirtschaft und Systemdesign, Energieverfahrenstechnik und -speicher, Netzplanung und Netzbetrieb, Netzstabilität und Stromrichtertechnik, Thermische Energietechnikwww.iee.fraunhofer.de

deENet e.V. ist ein Kompetenznetzwerk für dezentrale Energietechnologien, Energieeffizienz und Klimaschutz mit Sitz in Kassel. Der Verein mit über 100 Mitgliedern hat sich zum Ziel gesetzt, die Region Nordhessen zu einem wegweisenden Standort im Bereich der erneuerbaren Energien auszubauen. Hierfür werden gemeinsam mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Kommunen nachhaltige Projekte entwickelt und realisiert. www.deenet.org

Die twigbit technologies GmbH ist ein Technologie-Start Up mit Sitz in Berlin. Als Softwareagentur begleitet es Unternehmen bei der Konzeption, Implementierung und Vermarktung digitaler Produkte. Parallel arbeitet twigbit auch an eigenen digitalen Geschäftsmodellen und unterstützt junge Unternehmen bei der Validierung und Umsetzung ihrer Geschäftsvorhaben. Die Stärkung eines grünen Bewusstseins ist dem twigbit-Gründerteam ein persönliches Anliegen, sodass der Klimabilanz-Rechner zum Ermitteln des eigenen CO2 Verbrauchs zu einem Herzensprojekt des Berliner Start-Ups geworden ist. www.twigbit.com

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Ivonne Müller, B.A.

Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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