ENERGIE-RESILIENZ-TAGUNG in Kassel zeigt auf, wie man hohen Energiepreisen trotzen kann

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und die Initiative Engineers for 2°C Target (e42°) luden zusammen mit dem House of Energy zur Energieresilienz-Tagung am 13. Juli nach Kassel ein.

Bei der Veranstaltung wurde mit den Teilnehmern aus mittelständischen Unternehmen der Frage nachgegangen, wie man den Unternehmenserhalt wirtschaftlich sichert und gleichzeitig die Klimaziele im Blick behält. Die zum größten Teil aus der Praxis stammenden Referenten verwiesen in Beispielen darauf, auf welche Maßnahmen, Investitionen und Förderprogramme es jetzt ankommt und was kurzfristig umsetzbar ist.

Nach der Begrüßung durch Peter Otto, Gründer der Initiative e42°, und Prof. Dr. Peter Birkner, Geschäftsführer House of Energy e.V., stellte Christian Hess von BLG Project GmbH das Hydrogen Valley Wolfhagen vor. In dem Wasserstoff-Zukunftsprojekt aus Nordhessen geht es um die lokale Herstellung von Wasserstoff mittels erneuerbarer Energien (grüner Wasserstoff). Herr Hess verdeutlichte, wie nationale Energiewendeziele auf eine Kommune wie Wolfhagen heruntergebrochen werden, was dies bedeutet und wie Wertschöpfung vor Ort gebündelt werden kann.

Thomas Meibert, Hübner GmbH & Co. KG, gab Impulse zu kurzfristigen Einsparungen. Er ging darauf ein, welche Maßnahmen im Rahmen des Energiemanagements umgesetzt und welche Energieersparnisse damit erreicht werden können. Besonders hob er die Energiesparlösung hinsichtlich der Raumwärme hervor. Zum Beispiel bringt eine bedarfsgerechte Steuerung der Raumwärme über intelligente Heizkörperthermostate erhebliches Einsparpotenzial mit sich.

Des weiteren erfuhren die Teilnehmenden von Michael Gross, Gross GmbH, wie sein Unternehmen bei erneuerbarer Strom- und Wärmeversorgung eigene Abwärmequellen nutzt. Innerhalb der vergangenen 60 Monate hat das Unternehmen durch verschiedene Projekte, Installationen und Systemeinführungen die gesamte Energieversorgung der Unternehmen GROSS GmbH und Envistec GmbH zu einem resilienten und annähernd CO2-neutralen Status entwickelt. Die Summe der CO2 Reduktion innerhalb der Gebäude, des Fuhrparks und der Energieversorgung liege aktuell bei -76,2 %.

Abschließend berichtete Robert Weicht von der LandesEnergieAgentur Hessen (LEA) über Erfahrungen und Beispielen aus der Praxis, wie Energieeffizienz in Unternehmen gesteigert werden kann. Anhand von Praxisbeispielen aus verschiedensten Branchen verdeutlichte er, wie groß die Bandbreite der Unterstützungsmöglichkeiten durch die LEA ist.

Zwei thematische Barcamp-Runden, die von Meike Diesing, Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), moderiert wurden, lockerten das Programm auf und luden die Teilnehmenden ein, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Dabei kamen vor allem die aktuellen Rahmenbedingen in Deutschland für unternehmerisches Engagement in intelligente Energieversorgungs-Lösungen und in den Klimaschutz nicht allzu gut weg.

Im Fazit stellte sich heraus, dass die Politik hier dringend zuhören und Hemmnisse abbauen muss, damit Unternehmen smarter, regionaler, schneller, diversifizierter und wirtschaftlicher die notwendigen Maßnahmen in Deutschland umsetzen können. Die erklärten Ziele sind und bleiben: Unabhängigkeit von russischem Gas, Versorgungssicherheit für Menschen, Industrie und Mittelstand sowie Klimaneutralität.

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