Abschluss „Less is more“ – Erkenntnisse des Projekts um die klimo App 

Am 5. Dezember fand im Science Park Kassel die Abschlussveranstaltung des Projekts „Less is more“ statt.  

Nach knapp drei Jahren kamen das Projektteam, Unterstützer:innen und Interessierte zusammen, um ein Resümee zu ziehen. In dem Projekt entstand die Kasseler App klimo, die bisher über 4.000 Bürger:innen zum Einsparen von CO2 motiviert hat und den regionalen Klimaschutz stärkt.   

Unter Leitung des House of Energy wurde gemeinsam mit twigbit, Fraunhofer IEE, deENet und der Universität Kassel nicht nur eine attraktive App entwickelt. Mit Hilfe einer CO2-Bilanzierung (Fraunhofer IEE) und Gamification-Elementen (twigbit) können die Nutzer:innen an über 100 Challenges teilnehmen, die klimafreundliches Verhalten fördern. Damit wird das Ziel verfolgt die CO2-Emissionen im Rahmen von regionalem Klimaschutz zu senken. Die Ergebnisse der Universität Kassel, die das Verhalten der User:innen untersuchte, führten unter anderem zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der App. Das Projekt wird mit 1,7 Mio. Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. 

Das Projektteam (von links): Christoph Dahinten, Berit Ostrander, Stefanie Roth, Prof. Dr. Peter Birkner (alle House of Energy), Prof. Dr. Heike Wetzel (Uni Kassel), Tarek Anwarzai (Fraunhofer IEE), Ivonne Müller (House of Energy), Ulrike Berger (twigbit), Dr. Dorothee Walther (House of Energy). Nicht mit im Bild, aber virtuell dabei: Moritz Morgenroth (twigbit) und Bianca Stamminger (deENet). 

Nach einem Rückblick über die Projektphasen präsentierte das gesamte Team die Erkenntnisse ihrer Arbeitspakete. Bei der Datenauswertung zum CO2-Fußabdruck kam das Fraunhofer IEE zu dem Schluss, dass der Fußabdruck allein nicht ausreicht, um das ökologische Verhalten zu bewerten. Dennoch sei es ein gutes Edutainment-Instrument.  

Bei der Teilnehmendengewinnung und -betreuung war eine der Erkenntnisse, dass bei digitaler Werbung in Social Media-Kanälen eine hohe Interaktivität und ein intensives Community-Management nötig sind, um destruktiver Kritik entgegenzuwirken. Grundsätzlich hat es bei der Bekanntmachung der App sehr geholfen, auf die Unterstützer:innen aus dem Projektbeirat und auf weitere Partner zurückzugreifen. Wir danken an dieser Stelle allen Kooperationspartnern, die zur Verbreitung der App und durch ihren fachlichen Input auch zur Optimierung der App beigetragen haben.   

Die Analyse des Nutzerverhaltens hat ergeben, dass Push-Nachrichten die Nutzung der App gesteigert haben und mit klimo die CO2-Bilanz gesenkt werden konnte. Ein Ergebnis war auch, dass der einfache Slogan „Mit klimo fürs Klima“ zu höheren Klickzahlen und CO2-Einsparungen führte als andere Nudges (Anstupser).  

Bei der Umsetzung verschiedener Aktionsstränge kam heraus, dass Crowdfunding kein geeignetes Mittel zur Einbindung regionaler Projekte ist und Mitmach-Aktionen mit sehr viel personalen Ressourcen verbunden sind. Sehr großes Potential entfaltete jedoch das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung, was sich bei verschiedenen Kooperationen mit Schulen herausstellte.  

Wie geht es jetzt mit klimo weiter? Im Rahmen der Verstetigung des Projekts war eine wichtige Erkenntnis, dass digitaler Klimaschutz kommunal als wichtig angesehen wird. Die Implementierung ist jedoch ein langwieriger Prozess. Leider hat die Stadt Kassel aktuell keine Ressourcen die App weiterzubetreiben, es wird jedoch geprüft, ob zu einem späteren Zeitpunkt eine Übernahme auf städtischer Ebene möglich ist. Die App wird jedoch nicht „abgeschaltet“ und kann vorerst weiter von Bürger:innen Kassels benutzt werden. 

Was passiert noch, damit die Ergebnisse aus dem Projekt nicht verschwinden? Das Forschungsprojekt rund um klimo endet zwar Ende 2023, aber die Erkenntnisse und die Entwicklung von klimo werden weiterverwendet. Denn der Projektpartner twigbit, der klimo entwickelt hat, hat das neue Startup 2zero mit gleichnamiger App ausgegründet. Damit wird nach dem Pilotvorhaben in Kassel nun weiteren Kommunen ein Instrument an die Hand gegeben, um Bürger:innen am regionalen Klimaschutz zu beteiligen und spielerisch zu begeistern. Die fertige App, deren Lizenz die Kommunen erwerben können, beinhaltet zum Beispiel Aktionen über einen kurzen Zeitraum wie den Klimathon oder die KlimaRallye. Aber auch langfristige Kampagnen, die die Kommune das ganze Jahr über begleiten, sind möglich.  

Wir blicken auf drei spannende Jahre zurück und bedanken uns beim ganzen Projektteam für die gute Zusammenarbeit.  

gefördert durch:

Kontakt

Ivonne Müller, B.A.

Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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