Projekt E4Q endet und präsentiert Ergebnisse für zukunftsweisende Energieversorgung in vernetzten Quartieren

Mitte Oktober fand die Abschlussveranstaltung des rund vierjährigen Projektes E4Q – Einbindung erneuerbarer Energieträger in die Energieversorgung vernetzter Quartiere statt und die Ergebnisbroschüre des Projekts ist jetzt online verfügbar.

Katrin Schalk, die Projektleiterin seitens des House of Energy stellte die Eckdaten des Projekts vor und gab einen Rückblick über die vergangenen Treffen innerhalb der Projektlaufzeit.

Ziel des Projektes war es, auf Grundlage der Auswertungen des E4Q- Quartiersbewertungstools Handlungsempfehlungen für alle Akteure der Quartiersplanung und-sanierung sowie für Entscheidungsträger verschiedener Ebenen aus Politik und Wirtschaft abzuleiten.

Zusammen mit Vertretern aus der Energie-, Bau- und Wohnungswirtschaft sowie der kommunalen Verwaltung wurden Verfahren zur realitätsnahen Analyse von Energieversorgungskonzepten für urbane Bestands- und Neubauquartiere weiterentwickelt. Für die energetische Planung steht nun ein digitales Bewertungswerkzeug für Quartierskonzepte zur Verfügung.

Johannes Koert von der TU Darmstadt präsentierte das im Projekt entwickelte Bewertungstool. Er gab einen Einblick in die Bewertungskriterien und stellte die Methodik bei der Toolerstellung vor. anhand von Beispielen erläuterte er den Aufbau des Tools und zeigte, wie das Tool an einem Realquartier angewendet wird. Innerhalb des Tools sind im Rahmen der detaillierten Auswertung, eine Energie- und Ökobilanz, eine Kostenabschätzung und eine Zusammenfassung verfügbar.

Anschließend stellte Herr Müller vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU) die Handlungsempfehlungen, die aus den Projektergebnissen resultieren, vor. Die Handlungsempfehlungen regen an innovative, emissionsarme Versorgungskonzepte in Bestandsquartieren verstärkt umzusetzen. Er stellte Aufbau und die Ergebnisse der Szenarioanalyse dar und ging darauf ein, welche Einschränkungen zur Erreichung der Klimaziele und der Dekarbonisierung nötig sind.

Folgende Handlungsempfehlungen konnten aus den Bewertungen abegeleitet werden:

  • Klimaschutz als Entscheidungskriterium berücksichtigen
    Eine Vielzahl von Quartierskonzepten reduziert Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Status quo ­drastisch und zwar bei hinreichender Wirtschaftlichkeit. Deshalb sollten die Lebenszyklusbetrachtung und die Wirkung der Maßnahmen auf den Klimaschutz als Entscheidungskriterium herangezogen werden.
  • Die Systemzusammenhänge anerkennen
    Modernisierungskonzepte für Quartiere führen zu langfristig besseren Ergebnissen für alle ­Beteiligten, wenn auf eine Optimierung nur ­einzelner Handlungsfelder verzichtet und ein integriertes Gesamt­konzept verfolgt wird.
  • Den Blick öffnen
    Handelnde müssen über die bisherigen Wirkungsbereiche und Grenzen der Sektoren und / oder Geschäftsfelder hinaus denken und planen.
  • Den Weg bereiten
    Heute noch anspruchsvoll wirkende Wärmeschutz- und Versorgungsstrategien bergen ein nur geringes Risiko für investierende Parteien, sind jedoch unverzichtbar auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand. Je früher diese Prozesse und Konzepte zum Standard werden, desto besser platzieren sich die wirtschaftlichen Akteure im Wettbewerb.

Aus dem Kreis der Teilnehmenden kam am Ende die Frage auf, ob veränderte Rahmenbedingungen wie beispielsweise das neue Programm Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) im Tool abgebildet werden. Bisher konnten sie noch nicht berücksichtigt werden, das Tool lässt sich aber dahingehend nachträglich anpassen.

Ausblick für die Anwendung

Zukünftig soll das Tool in realen Quartiersentwicklungsvorhaben angewendet werden, um einen frühen Variantenvergleich zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen neue Geschäftsmodelle für Quartierskonzepte entwickelt und die Robustheit der E4Q-Bewertungsergebnisse verbessert werden.

Kommen Sie gern auf die Projektpartner zu, sollten Sie Interesse an einer gemeinsamen Weiterentwicklung der E4Q Bewertungsmethodik oder den weiterführenden Ideen haben. Auch das House of Energy unterstützt Sie gern bei neuen Projektideen.

Das Projektteam bedankt sich herzlich bei dem Fördermittelgeber, dem Projektträger des Förderprogramms „EnEff.Gebäude.2050“ sowie allen Projektpartnern für die inhaltliche Unterstützung und gute Zusammenarbeit.

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