KRITEX: Kritische Infrastrukturen im technischen Wandel

Pressemitteilung | Stromnetze digitalisiert und flexibel mit hoher Resilienz betreiben

Gemeinsam mit seinen Mitgliedern, dem IT-Sicherheitsdienstleister QGroup und der Universität Kassel arbeitet das House of Energy an dem Projekt KRITEX. Mit rund 500.000 € wird das knapp zweijährige Projekt im Programm für zivile Sicherheit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Kritische Infrastrukturen, zu denen auch die Stromversorgung zählt, geraten immer stärker in den Fokus von Cyberangriffen. Durch die Energiewende, insbesondere die Dezentralisierung der Energieerzeugung sowie die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung der Infrastruktur, wird das Versorgungsnetz immer komplexer und verwundbarer. Die Angriffsfläche steigt derart, dass bereits heute klassische IT-Sicherheit für den Schutz nicht mehr ausreicht und Regelungsbedarf besteht. Hier setzt das Projekt KRITEX an. Darin wird die Konfiguration einer skalierenden IT-Sicherheitsplattform für Betreiber Kritischer Infrastrukturen in ihrer Abhängigkeit von rechtlichen, technischen und praktischen Aspekten untersucht. Darüber hinaus werden Mechanismen zur effektiven Risikodeckelung von den Projektpartnern betrachtet.

Thomas Blumenthal, Geschäftsführer des Konsortialführers QGroup und Experte für IT-Sicherheit freut sich über das Projekt: „Wir möchten über einen ganzheitlichen Ansatz, der rechtliche Fragen einschließt, mehr Sicherheit für Netzbetreiber schaffen und eine größtmögliche Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe von außen realisieren.“

Ausgehend vom Sicherheitsbedarf der Infrastrukturbetreiber in der Energieversorgung werden rechtliche Regeln unter Berücksichtigung des bestehende Rechtsrahmens sowie der Regulierungsbedarf untersucht. „Wir alle – Staat, Wirtschaft, Bürgerinnen und Bürger – sind auf eine krisensichere Energieversorgung angewiesen. Das erfordert heutzutage den Einsatz sicherer und resilienter IT. Für diese gibt es Vorgaben im IT-Sicherheitsrecht und im Datenschutzrecht, die wir im Projekt fortentwickeln und für neue Formen der flexiblen Energieerzeugung konkretisieren wollen“, erklärt Prof. Gerrit Hornung vom Institut für Wirtschaftsrecht der Universität Kassel, dessen Fachgebiet IT-Recht behandelt.

Im Gegensatz zu klassischen, häufig punktuellen Ansätzen der IT-Sicherheit verfolgt das Projekt einen ganzheitlichen Ansatz zur grundsätzlichen, resilienten Ausgestaltung der digitalisierten Infrastruktur (IT/OT/IoT) für Betreiber kritischer Infrastrukturen. Das Vorhaben bedient sich eines strukturierten Resilienzaufbaus von der Kernel- und Betriebssystemebene aufwärts, der von vornherein die Anpassbarkeit an rechtliche Anforderungen berücksichtigt. Der systematische Aufbau eines wirksamen, skalierenden und praktikablen Schutzes vor immer raffinierteren Angriffen soll für die Betreiber von Kritischen Infrastrukturen vereinfacht werden.

Die Untersuchungen werden beispielhaft mit Unterstützung des assoziierten Partners Städtische Werke Netz + Service GmbH durchgeführt. „Damit sind drei Mitglieder des House of Energy direkt im Projekt KRITEX involviert. Es wird zudem die Brücke zu anderen Projekten des transdisziplinären Netzwerks geschlagen“ betont Prof. Peter Birkner, Geschäftsführer des House of Energy. Insbesondere soll auf die Erkenntnisse des Smart Grid LAB Hessen zurückgegriffen werden, welches ein Labor ist, in dem das intelligente Stromnetz (Smart Grid) der Zukunft aus verschiedenen Blickwickeln unter realen Bedingungen untersucht wird. Die Übertragbarkeit des KRITEX-Ansatzes auf andere Infrastrukturen ist im Projektverlauf ebenfalls ein Thema.

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Das House of Energy e. V. mit Sitz in Kassel versteht sich als „Denkfabrik“, die von Wirtschaft, Wissenschaft, Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie der hessischen Landesregierung getragen wird. Es arbeitet transdisziplinär und unterstützt die Energiewende in Hessen konzeptionell und wissenschaftlich. Als Kompetenzzentrum, Kommunikations-, Koordinations- und Wissenstransferplattform initiiert und begleitet das House of Energy zukunftsweisende Projekte mit technologischem Schwerpunkt. www.house-of-energy.org

Die QGroup GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 1993 gegründet und bietet seit dem Jahr 2000 (Hoch-)Sicherheitsprodukte für Unternehmen, Behörden und den Militärbereich an. Die IT-Lösungen der QGroup, wie etwa Trusted Server oder biometrische 3-faktor Authentifizierungslösungen dienen der State of the Art Abbildung kritischer Sicherheitsanforderungen und schließen dabei die verbliebene Sicherheitslücke klassischer IT zwischen Kernel und Plattform. QGroup ist ein etabliertes Kompetenzzentrum für Hochverfügbarkeit und Center of Excellence für Multilevel IT-Sicherheit und damit einhergehend Resilienz, harte Segregation und Sicherheitsfundamente. Sie rundet ihr Portfolio mit diversen qualifizierten Security Operation Services für ihre Kunden ab. www.qgroup.de 

Die Universität Kassel versteht sich als eine Hochschule, an der Offenheit, Initiative, fächerübergreifendes und unkonventionelles Denken gewünscht und gefördert werden. Im Wintersemester 2019/20 zählte sie mehr als 25.000 Studierende. Der zentrale Campus wird daher seit Jahren massiv erweitert und setzt durch seine Architektur und seine Ausstrahlung städtebauliche Akzente im Norden der Stadt. Rund 300 Professuren sind in elf Fachbereichen organisiert, darunter die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau sowie Elektrotechnik / Informatik. www.uni-kassel.de

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