Die „VERTEILNETZSTUDIE HESSEN“ von 2018 bot eine flächendeckende und konsistente Analyse und Prognose des Entwicklungsbedarfs der elektrischen Verteilungsnetze bis 2034 von hoher Qualität. Seit dem hat sich die Konzeption der Energiewende jedoch deutlich weiterentwickelt und konkretisiert, insbesondere mit Blick auf die Überlegungen zu einem gekoppelten Energiesystem für Stromanwendungen, Verkehr und Wärmebereitstellung. Neben geänderten Anforderungen an die Stromverteilungsnetze sind für eine konsistente Planung der energetischen Verteilnetze auch Rohrnetze für Erdgas, Wasserstoff und Fernwärme sowie neue Energiequellen, Speicher und Kopplungstechnologien zu integrieren. Heute werden in der Planung Strom-, Gas- und Wärmenetze und -erzeuger allerdings noch weitestgehend getrennt analysiert und mögliche spartenübergreifende Kopplungen werden kaum berücksichtigt.
Aufgrund der Verschiebung der Art und Menge der Endenergieträger bei der Mobilität, der Gebäudewärme und in der Industrie, der zunehmenden Bedeutung der durch dezentrale Prosumer verantworteten elektrischen und thermischen Erzeuger und Speicher, der erforderlichen Nutzung von Flexibilitäten sowie der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung der Netze ist diese Vorgehensweise nicht mehr ausreichend für die langfristige Planung der Energiewende.
Netzbetreiber, Energieunternehmen, Industrieunternehmer, Investoren und politischen Entscheidungsträger benötigen auf Grundlage aussagekräftiger Szenarien eine spartenübergreifende Analyse, um eine langfristige und sichere Ausrichtung der Energieversorgung sicher zu stellen. Hierfür sind die Abbildung und Modellierung eines gekoppelten und übergreifenden Energiesystems notwendig.
Dieses Projekt fasst wesentliche methodische Weiterentwicklungen aus aktuellen Forschungsprojekten in eine Toolbox zusammen, um regionale multimodale Verteilnetzstudien für ein vollständig klimaneutrales Energieversorgungssystem durchführen zu können. Die Methoden werden anhand eines beispielhaften Verteilnetzgebiets demonstriert.
Prof. Dr.-Ing. Martin Braun
Universität Kassel
Fachgebiet Nachhaltige elektrische Energiesysteme
Tel.: +49 0561 / 804 – 6202
martin.braun@uni-kassel.de
www.uni-kassel.de/eecs/e2n/startseite
Förderung ca. 176.000 €
01.2025–06.2026
EAM Netz GmbH
Universität Kassel, Fachgebiet Nachhaltige elektrische Energiesysteme
Förderung ca. 176.000 €
01.2025–06.2026
Universität Kassel, Fachgebiet Nachhaltige elektrische Energiesysteme
EAM Netz GmbH
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