Beim Besuch gabe es einen Austausch über die Energiewende, das hessische Innovationscluster, Batterietechnologien und das Interreg Projekt STEPS.
Initiiert von Regierungsvertretern, Industrieexperten und Wissenschaftlern begab sich eine südkoreanische Delegation auf eine Rundreise Deutschland, um sich vor Ort über die deutsche Energiewende zu informieren und Industriekontakte zu knüpfen, insbesondere im Bereich der Batterietechnologie.
Die Gruppe wurde auf Wunsch vom VDE Global Services Korea begleitet. Vertreten waren Repräsentanten der Provinzregierung von Gyeongsangbuk-Do, des Gyeongbuk Technoparks GBTP, des nationalen Korea Testing Laboratory KTL sowie des Gyeongbuk Research Institute of Vehicle Embedded GIVET. Um ihr Wissen zu erweitern und neue Chancen und Möglichkeiten zu ergründen, besuchte die Gruppe auch das House of Energy e.V. in Kassel. Ziel war es, das hessische Innovationscluster und Think Tank besser zu verstehen. Dirk Filzek, verantwortlich für den Wissenstransfer bei House of Energy, begrüßte die Gruppe im Kasseler Science Park. Er stellte die Geschichte und die Struktur des House of Energy vor und erläuterte, wie es die Energiewende in Hessen und darüber hinaus unterstützt. Dabei hob er die Bedeutung der Zuzammenarbeit in der Triple-Helix Wirtschaft, Wissenschaft und Politik hervor, um Innovationen für die Energiewende gezielt voranzubringen und die Transformation des Energiesystems zu beschleunigen.
Ein weiteres Ziel der Gruppe war es, ein umfassendes Verständnis für die verschiedenen Initiativen und Projekte rund um Second-Life-Batterien in Deutschland und Europa zu gewinnen. Der Gyeongbuk Technopark möchte ein globales Netzwerk von Herstellern von Second-Life-Batterien aufbauen. Passenderweise ist das House of Energy an dem europäischen Interreg NWE Projekt STEPS beteiligt, das sich mit der Entwicklung von Energiespeicherlösungen in Nordwesteuropa beschäftigt. Herr Filzek führte die koreanische Gruppe in das Konzept von Interreg und das STEPS-Projekt ein. Drei Unternehmen, die an dem Projekt teilnehmen, wurden der Delegation vorgestellt: Voltfang aus Deutschland sowie die belgischen KMU Watt4Ever und Octave.energy. Diese Unternehmen nutzen das Potenzial ausgedienter Batterien von Elektrofahrzeugen (EV) und verwenden sie für sekundäre Anwendungen wieder, wodurch Abfälle reduziert und nachhaltige Energiespeicheroptionen geschaffen werden. Die Delegation interessierte sich insbesondere für die Optimierung der Batterielebensdauer, Recyclingprozesse und die Integration von Second-Life-Batterien in erneuerbare Energiesysteme.
Zu guter Letzt hatte die Gruppe die Möglichkeit, den Testcontainer des Startup-Unternehmens p&e power & energy GmbH zu besichtigen, das ebenfalls im Wissenschaftspark Kassel ansässig ist und am STEPS-Projekt teilnimmt. Der Container ist für den Test von zwei Speichern ausgelegt, deren Lade- und Entladeverhalten unter verschiedenen Bedingungen getestet wird. An der Außenseite des Containers sind Photovoltaik-Module angebracht, die den Speicher mit Sonnenenergie aufladen. Ziel des Feldtests ist es, die Haltbarkeit der Leistungselektronik zu prüfen und die Lebensdauer der Batterieanwendungen zu erhöhen.
Der Besuch der Delegation erwies sich als informativ und spannend zugleich und vermittelte wertvolle Einblicke in ein Innovationscluster sowie in die wachsende Branche der Wiederverwendung von Batterien für die nachhaltige Energiespeicherung. Die Reise ging weiter zu den Fachmessen Intersolar Europe 2023 und Interbattery Europe 2023 in München. Das House of Energy freut sich auf zukünftige Kooperationen, die sich aus diesem Besuch ergeben können. Beide Seiten schlossen das Treffen mit einem optimistischen Ausblick auf das Potenzial der Zusammenarbeit zwischen koreanischen und europäischen Akteuren.