Wie gehen die USA den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft an? Und was ist für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit wissenswert?
Unser neuer Beitrag in der ASPEKTE-Reihe Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in den USA vermittelt hochaktuelle und detaillierte Einblicke in die jüngst aufgelegten Fördermechanismen und politischen Instrumente der USA. Diese dürften eine nennenswerte Dynamik auslösen. In jedem Fall gibt es neue Möglichkeiten für eine amerikanisch-deutsche Zusammenarbeit im Bereich der Energie- und Klimatechnologien. Deutsche Unternehmen können den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft in den USA unterstützen und andersherum amerikanische Unternehmen den Markthochlauf in Deutschland. Innovative Produkte und Fachexpertise werden wechselseitig benötigt.
Worum geht es in dem Beitrag? Die USA machen aktuell deutlich, dass es ihnen mit dem Klimaschutz ernst ist. Die aktuelle Neuausrichtung bei der Unterstützung der Transformation der Energiesysteme könnte weltweite Strahlkraft entfalten. Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft wird angereizt, indem mit politischen Instrumenten und Subventionen die Produktion von sauberem Wasserstoff und gleichermaßen auch die benötigten Primärenergiequellen und die inländische Komponentenherstellung unterstützt werden. Das US-Energieministerium strebt an, die Kosten für sauberen Wasserstoff in einer Dekade auf 1 $ pro 1 kg zu senken. Um „qualifizierten sauberen Wasserstoff“ zu fördern, werden in gestaffelten Schritten Steuergutschriften bis zu 3 $/kg Wasserstoff gewährt. Mittelfristig werden an den Märkten Lernkurven erwartet, die zu sinkenden Kosten für die Elektrolyse und für die Erzeugung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energiequellen führen. Mit der Zeit dürfte dies zu Preisvorteilen von Wasserstoff auf Basis erneuerbarer Energien gegenüber Wasserstoff auf fossiler Basis führen.
Von Bedeutung ist ebenfalls die Förderung von mehreren regionalen Wasserstoff-Hubs, in denen im großen Maßstab Wasserstoff produziert, verwendet und die dafür notwendige Infrastruktur aufgebaut werden soll. Dabei unterscheidet sich die US-amerikanische Definition von sauberem Wasserstoff von der deutschen. Ein Wermutstropfen ist die fehlende CO₂-Bepreisung in den USA. Im September 2022 legte das US-Energieministerium einen Entwurf für eine Nationale Wasserstoffstrategie vor.
Da die USA beim Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft an einem ähnlichen Punkt stehen wie Deutschland und im Zuge der Klimaschutzmaßnahmen einen großen Eigenbedarf an Wasserstoff decken müssen, bleibt abzuwarten, ob die USA relevante Mengen an Wasserstoffderivaten an Deutschland exportieren können. Hilfreich dabei wäre eine einheitliche Zertifizierung von Wasserstoff. Jetzt ist die richtige Zeit, um Kooperationen mit US-amerikanischen Partnern zu vertiefen und gemeinsam mit Unternehmen, die in den USA ansässig sind, die Transformation der Energiewelt voranzutreiben. Innovative Produkte und Fachexpertise werden wechselseitig benötigt. Für Hersteller von Wasserstofftechnologien kann es interessant sein, sich den amerikanischen Markt näher anzuschauen.
Nähere Informationen vermitteln die ASPEKTE No.7 „Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in den USA“.
Die Aspekte-Reihe finden Sie unter Publikationen, diese und weitere Veröffentlichungen sind über die Mediathek des House of Energy verfügbar.
Ansprechpartner ist Dirk Filzek, Bereich Wissenstransfer, d.filzek@house-of-energy.org